Die James-Bond-Boat-Tour – Phang Nga
Man kennt das Foto: der James-Bond-Felsen steht wie ein Obelisk in der Bucht von Phang Nga. Sofort zückt man den Goldfinger in Pistolenformat und zielt auf imaginäre Bösewichte, während die Reisebegleitung das Bild für’s digitale Google-Familienalbum macht. Sie wollen dazu gehören? Dann buchen Sie diese Tour bitte nicht! Den Goldfinger brauchen Sie! Sie sind damit bei den Touristen-Fähren à la Hafenrundfahrt mit Merchandising bestens aufgehoben.
„Natürlich fahren wir auch nach Koh Tapu“, meint Tourleiter Mike. „So heißt die Insel beim James-Bond-Felsen. Das ist ein „Must-Have-Photo“! Aber wir vermeiden den überteuerten Nepp und Schlepp am Strand. Unsere Tour ist einfach was Besonderes!“
Skipper Ismail am Ruder.
Der thailändische Skipper Ismail ist sein Leben lang auf Phuket als
Fischer tätig gewesen. Falls man wissen will, von welchem Fisch man
lieber die Geschmacksnerven lässt und wo man kräftig zubeißen kann –
Ismail hat’s drauf – inklusive guter Zubereitungstipps nach
thailändischer Art. Außerdem kennt er alle einsamen Buchten, Höhlen und
Mangrovenstrände um Phang Nga herum. Aber warum heißt er Ismail?
„Er ist einer der liebenswertesten Menschen, die ich kennen gelernt
habe“, antwortet Tour-Guide Thomas. „Aber seinen echten Namen kann bis
heute niemand wirklich aussprechen, geschweige denn merken! Klingt
irgendwie wie „Ismail“ …“
Übrigens hat Ismail eine direkte Hotline zum örtlichen Wettergott! Das Meer ist bei seinen Touren immer spiegelglatt.
Die Tour beginnt.
Treffen im Kokosnuss-Restaurant morgens um neun Uhr. Dann geht’s mit
dem Minibus zur Anlegestelle, an der Ismail schon den Außenboarder warm
laufen lässt. Sandwiches, Softdrinks, Bier im Gepäck – all inclusive…
aber, Moment mal! Familienausflug und Biertrinker auf einem Boot?
„Nee, nee“, lacht der Tour-Guide, „das sortieren wir! Wir haben sechs
bis zehn Sitzplätze an Bord. Genau hier setzt individuelles Reisen an.
Wir wollen nicht nur wunderschöne und ausgefallene Orte besuchen, wir
wollen auch, dass das Zwischenmenschliche auf der Tour stimmt. Unsere
Gäste sollen zueinander passen und neue Bekannte und Freunde finden.
Wenn wir Kinder an Bord haben, dann machen wir die Family-Tour mit
Fruchtsäften. Bei Senioren würden wir auch gerne Kaffee und Kuchen
mitnehmen – hat allerdings noch nie jemand verlangt! Und wenn die
Junggesellen-Party gebucht wird … dann ist sicherlich auch Bier im
Catering. Man kann ja viel mitnehmen, nicht wahr?“
Ab zum Affenfelsen.
Koh Pha Nak ist eine Felseninsel, auf der viele Affen leben.
Tour-Guide Mike achtet sehr auf die Umwelt und möchte die Biosphäre so
wenig wie möglich stören.
„Die Affen sind sehr zahm“, erklärt er, „und Touristen finden sie
niedlich und wollen sie füttern. Ein großer Fehler! Die Tiere werden
unselbstständig, aufdringlich, betteln und klauen. Wir halten Abstand
und belassen sie in relativer Wildheit. Die Beobachtung steht im
Vordergrund. Dabei gibt’s auch Lustiges zu sehen – das Sozialverhalten
der Tiere ist sehr menschenähnlich. Leider sind sie nicht gut erzogen.
Kommt durchaus vor, dass man mal eine Paarung in der Öffentlichkeit
mitbekommt. Sexy Thailand eben! Gute Gelegenheit zum
Aufklärungsunterricht bei Familienausflügen!“
Insgesamt besucht man sechs Inseln und wunderschöne Strände.
Und zwar weit weg vom Mainstream und ohne fotokonkurrierende Touristen! In erster Linie sieht man eine fantastische Insellandschaft, deren Bilder man noch lange im Herzen haben wird. Ruhe, Entspannung, Sonne auf dem Boot. Alleinsein in einer malerischen Bucht. Meditation im Mangrovenhain. Platschen mit den Kindern im türkisblauen Meer. Party mit Hip Hop … alles ist möglich! Ob Foto auf Koh Patu oder Stopp auf Koh Panyee – natürlich kann man auch Andenken kaufen oder die örtliche Spezialität „geröstete Fische mit Curry“ genießen. „Es gibt keinen „Fahrplan“ und wenn es allen gefällt, dann passen wir unsere Tour den Bedürfnissen der Gäste an“, fügt Tour-Guide Mike hinzu.
Romantik auf Koh Lanna.
Apropos Bedürfnisse! Koh Lanna liegt einsam und abgeschieden. Gute
Gelegenheit für Zweisamkeit! Die führte in der letzten Saison sogar zu
einem Heiratsantrag am weißen Strand.
„Das brachte uns auf die Idee, eine weitere Boat-Tour für Verliebte zu
machen“, erinnert sich der Veranstalter. „Wenn der Bräutigam uns bitte
vorher informieren würde! Dann schippern wir einen Tisch und Stühle
nach Koh Lanna und dekorieren das Ambiente mit einem perfekten Dinner,
Palmwedeln und Blumen beim Sunset! Da kann die Frau nicht Nein sagen!“
Sicherheit geht vor.
Auf Wunsch werden, insbesondere auch für Kinder, auf Bestellung
Schwimmwesten geordert. Und die Gäste haben auf der gesamten Tour eine
Handy-Verbindung. Bei jedem Zwischenfall kann sofort Hilfe geholt
werden!
„Das ist sehr wichtig“, meint Mike. „Man muss ja nicht mit dem
Schlimmsten rechnen, es ist auch noch nie etwas passiert, aber wir
hatten schon mal einen Motorschaden! Da war es ganz gut, dass nach 30
Minuten „Schiffbruch“ das Reparaturboot vor Ort war. Rudern muss bei uns
niemand!“
Das Abenteuer endet um 18.00 Uhr.
Mit einem gepflegten Dinner, ebenfalls all inclusive, im Startpunkt Kokosnuss-Restaurant. So ganz nebenbei bemerkt: Der Besitzer des Kokosnuss ist ein Deutscher, der mit einer Thai verheiratet ist! Von Thai-Food bis Schnitzel darf sich der Gast auf ein kulinarisches Erlebnis freuen und Sprachprobleme wird auch am Telefon niemand haben!