Ausflüge

Koh Yao Noi und Yai

Koh Yao besteht aus zwei Inseln: Yai (groß) und Noi (klein) die östlich von Phuket in der Phang Na Bucht liegen. Zwar entstanden in den letzten Jahren Tourismus-Resorts, doch wäre jemand 1989 ins Koma gefallen und würde heute aufwachen – man könnte ihm wirklich erzählen, dass er nur ein paar Tage bewusstlos gewesen wäre. Lediglich einzelne Rucksacktouristen mit Laptops und Telefonen verraten, dass die Zeit vorangeschritten ist. Eine echte Infrastruktur ist kaum vorhanden, es gibt lediglich eine Betonstraße auf der man zu den malerischen Stränden mit Kokosnusspalmen gelangt – ansonsten ist man auf Sandwegen unterwegs, die einen zu erstaunlichen Orten führen!
Sabrina und Bernd, ein junges Pärchen aus Bayern, buchten die Zwei-Tages-Tour in diese Naturlandschaft, die selbst eingefleischte Phuket-Kenner absolut überrascht. Hier ist ihr Reisebericht …

„Irgendwie wollten wir mal etwas anderes machen und nicht nur in unserem All-Inclusive-Hotel am Pool liegen“, erzählen die beiden. „Also fragten wir mal herum, ob es Touren zu Nachbarinseln geben würde. Wir wollten zwar nicht auf eigene Faust los, aber wir wollten auch nicht den Touri-Standard buchen, der allerorts für recht hohe Preise angeboten wird. Man gab uns den Tipp „Kokosnuss-Tours“. Der Veranstalter ist Deutscher und lebt seit 20 Jahren mit seiner thailändischen Ehefrau in Kamala. Zum soliden Preis buchten wir die Zwei-Tages-Tour und haben es nicht bereut.

Früh aufgestanden, denn morgens um 7.50 Uhr war Starttermin mit kurzer Einweisung in unsere Motorroller. Wir gingen etwas früher zum Treffpunkt „Kokosnuss-Restaurant“, weil wir noch frühstücken wollten. Sogar Brezeln waren da, die wir als „bayerische Wegzehrung“ mitnehmen und auf der Bootsüberfahrt nach Koh Yao genießen konnten
Ab zum Bang Rung Pier im Osten Phukets, ungefähr 20 km vom Startpunkt Kamala entfernt. 30 Minuten nach unserer Ankunft, es war mittlerweile kurz nach 9 Uhr, legten wir nach Koh Yao Noi ab und genossen die frühen Sonnenstrahlen auf dem Boot.

Dort angekommen plauschten wir mit unserem thailändischen Reiseleiter Denny, der uns schon erwartete. Denny ist 51 Jahre alt und kennt die Koh Yao Inseln bestens – er wurde dort geboren. Er erzählte uns von der Geschichte der Inseln, von der Fischerei, von allerlei Meerersgetier und den Menschen, die auf Koh Yao leben. Eine wichtige Vorinformation war unter anderem, dass auf Koh Yao viele muslimische Thais wohnen und man daher nicht allzu freizügig herumlaufen sollte … oben ohne am Strand geht nicht!

Wir knatterten los und kamen am lokalen College vorbei, einer höheren Schule für Thaikinder. Ein sehr interessanter Eindruck für meine Freundin, die Lehramt studiert und einen kleinen Blick in das Klassenzimmer werfen durfte. Nach ungefähr einem Kilometer bogen wir dann links ab und fuhren durch eine wunderschöne Landschaft ohne Verkehrslärm mit traumhafter Flora und Fauna. Plötzlich standen wir vor einem unglaublichen Thaihaus – unser erster Stopp!
In der Scheune – es gab gerade einen kurzen Regenschauer- besichtigten wir ausgiebig eine Reisdreschmaschine, die zur Jahrhundertwende gebaut wurde. Allerdings 19. Jahrhundert! Sie ist noch immer in Betrieb und ein wahres Wunderwerk der Technik und der Besitzer erklärte uns mit Freundlichkeit und Stolz die Funktionsweise.

Der zweite Stopp war dann ein kleines Fischerdorf, das uns irgendwie an eine Wild-West-Stadt (natürlich auf thailändisch) erinnerte. „High Noon“ sozusagen, denn langsam näherten wir uns der Mittagszeit. In den Becken der Fischer tummelten sich etliche Meeresbewohner: Seegurken, Tigerprawns, Hummer, Kingprawns – letztere hatten wir noch nie gesehen! Diese Könisgkrabben sehen wirklich so aus, als ob sie eine kleine Krone auf dem Kopf haben. Unser Reiseleiter Denny griff beherzt zu, denn die Krabben sind flink wie Wiesel, zeigte sie uns von Nahem und schwärmte von ihrer Zubereitung … was uns an das geplante Mittagessen am Strand im Good View Restaurant erinnerte. Langsam wurden wir wieder hungrig.

Auf dem Weg zum Good View Restaurant sahen wir Marktfrauen mit einem frischen Fang Makrelen, die sie gerade ausnahmen. Wir fragten Denny, ob man diese auch grillen oder braten könne und er meinte grinsend: „Ja is leckel!“. Wir kauften zwei Kilo für 200 Baht und ließen uns den frischen Fisch im Good View in der Pfanne mit Knoblauch zubereiten. Es war vorzüglich. An ein besseres Essen kann ich mich kaum erinnern. Das Ambiente, umrahmt von im Wind raschelnden Palmen und mit einem Blick auf den Strand und eine aus dem Meer ragende Karst-Landschaft, war paradiesisch. Normalerweise war das Mittagessen erst später am Krabi-Pier geplant – doch das ließen wir ausfallen. Es wäre Unsinn gewesen auf den frischen Fisch zu verzichten!

Mit vollem Bauch setzten wir uns zufrieden auf unsere Motoresel und tuckerten nach Laem Sai. Man hat dort einen traumhaften Blick auf die gegenüberliegende Sandbank und kann hervorragende Fotomotive finden. An einem buddhistischen Tempel vorbei ging es zu den Nam Tok (Wasserfall) Bungalows, wo wir schon mal rechtzeitig eincheckten, um dort die Nacht zu verbringen. Am Nachmittag machten wir noch eine kleine Rundreise um die Insel. Wir sahen fliegende Hunde, Palmenfarmen, Reisfelder und fuhren zum Evason Resort um den dortigen Strand zu besichtigen. Weit und breit keine Menschenseele und wer Lust hatte, konnte sich in die Fluten werfen. Abends um 19.30 gab’s noch ein weiteres kulinarisches Highlight für Fischliebhaber zum Abendessen und ein kühles Bier beim Sonnenuntergang.

Wir gingen nach diesem Tag ins Bett. Erschöpft und glücklich. Alles war ruhig, nur die Geräusche des Dschungels und ein entferntes Rauschen waren zu hören. Ich dachte noch „das muss wohl der Wasserfall sein, nach dem die Bungalows benannt sind“ …aber dann bin ich auch sofort weg.

Am nächsten Morgen wurden wir pünktlich um 6.15 geweckt. Gut, das ist nicht gerade „Urlaubszeit“, aber den Sonnenaufgang muss man einfach erlebt haben. In Shorts und Flip Flops standen wir am Meer. Die See war ruhig, es war ganz leicht bewölkt, die Morgenröte schimmerte am Horizont. Die Ruhe und die aus dem Wasser ragende Karst-Landschaft haben etwas stark Mystisches. Eine unvergessliche Stimmung!

Wir frühstückten um 7.30 Uhr am Krabi Pier und bereiteten uns auf das Übersetzen von Koh Yao Noi nach Koh Yao Yai vor. Nicht ganz einfach, da unsere Scooter auf Longtailboats verladen werden mussten. Maximal drei Roller passen auf ein Boot und wir sollten bei der Überfahrt auf ihnen sitzen, damit sie nicht umfallen. Ein echtes Abenteuer!

Auf Koh Yao Yai angekommen fuhren wir zu einer Sandbank. Wer möchte, kann dort schwimmen gehen oder geht auf Fotojagd, da man dort sehr seltene Vogelarten sehen kann. Nach dem Bad rollerten wir an Wasserbüffelherden vorbei zu den Thiw Son Bungalows. Eine herrliche Anlage, die direkt am Strand ist. Und wen lernten wir dort kennen? Sylvia und Karin aus Bayern, die hier seit Wochen abhingen. Mia san mia! Sie schwärmten von der Natur und der Ruhe, die sie hier erleben durften.

Mittagessen gab es im Restaurant Heimat. Yamalia, die Yaojanerin, lebte 15 Jahre in Meran, spricht perfekt Deutsch und ihre Spaghetti Frutti die Mare sind eine echte Gaumenfreude! Nach dem Essen folgte noch ein wenig relaxen am Beach und dann tuckerten wir zum Prunei Hafen, von dem wir gegen 15.00 Uhr ablegten – Abfahrt zum Hafen in Phuket Town. Je näher wir Phuket kamen, desto hektischer und belebter wurde die Umgebung. Vorbei war es mit der Ruhe. Kaum saßen wir auf unseren Bikes, kamen wir uns vor wie Freiwild im Verkehrsgetümmel … Phuket hatte uns wieder!

Eines ist sicher: Koh Yao wird uns noch öfter sehen … und das nächste Mal etwas länger!

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Ob Kokosnuss-, Wasserfall- Schnorchel-, Elefanten- oder James Bond-Tour, das Kokusnuss-Restaurant organisiert verschiedene Touren um Phuket und die nähere Umgebung erleben zu können. Je nach Tour werdet Ihr ein paar der schönsten stellen Phukets, Phang Nga, Maiton oder anderen Orten entdecken.
phuketkokosnuss.com

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