Kamala – ein Dorf auf Phuket, das man besuchen sollte!
Nördlich von Patong liegt Kamala, malerisch eingebettet zwischen Bergen und Strand. Vor 30 Jahren war Kamala noch ein einfaches Fischerdorf und man begegnete Wasserbüffeln und Ziegen auf der Straße. Geld war damals nicht nötig, man tauschte Früchte und Kokosnüsse gegen Fische. Was man brauchte kam aus dem Meer oder dem Dschungel. Doch auch hier zog der Tourismus ein…
Statt gemütlicher Wasserbüffel befahren Autos und Mopeds die Straßen und Schmuckhändler säumen die Zugangswege zum Strand. Dennoch ist Kamala um einiges entspannter als das südlichere Patong, welches die Partymeile der Insel ist. In Kamala reiht sich keineswegs Disco an Disco! Kamala ist eher ein idealer Urlaubsort für Familien mit Kindern oder pensionierte Langzeiturlauber, die auch mal ein ruhiges Plätzchen haben wollen.
Die Besonderheit Kamalas sind seine Bewohner. Die überwiegend muslimische Mehrheit bestimmt das Stadtbild und das Verhalten der Menschen. Zwar leben auch Christen und Buddhisten in Kamala, aber soziale und religiöse Spannungen gibt es nicht. Ob mit westlichem Outfit oder muslimisch verschleiert – man ist sehr tolerant. Den Leuten geht es gut, der Tourismus spült Geld in die Kassen und mittlerweile haben sich internationale Gäste eingefunden. Sogar eine deutsche Bäckerei und ein deutsches Restaurant mit „Schnitzel-Day“ haben sich angesiedelt.
Nachdem der südliche Teil Phukets schon weitgehend touristisch entwickelt war, baute man Ende der 90er das Kamala Beach Hotel. Es folgte der Vergnügungspark „Phuket Fantasea“, der sich mit thailändischer Kultur beschäftigt und einmalige Abend-Shows anbietet… natürlich auch ein wenig „Thai-Disneyland“ – für Kinder ideal! Jeden Abend legen Boote an und allein schon Phuket Fantasea ist einen Besuch wert.
Wie überall auf Phuket veränderte der Tsunami das Stadtbild. Am Strand erinnert das Tsunami-Denkmal mit seiner Inschrift an das Desaster. Doch die Thais sind ein beeindruckendes Volk. Innerhalb von einem Jahr war in Kamala alles aufgeräumt und genau genommen besser als vorher. Der Bauboom brach aus und schaffte Arbeitsplätze. Neue Hotels wurden in die Berge gebaut, die weggespülten Blechhütten durch solide neue Häuser ersetzt. Nicht nur optisch eine Aufwertung des Stadtbildes, auch die fliegenden Händler, illegale provisorische Restaurants und die „Liegestuhl-Mafia“ mussten zwischenzeitlich das Feld räumen, als das thailändische Militär für Ordnung sorgte. Natürlich werden insbesondere ältere Leute die Liegestühle vermissen, aber dafür liegt auch kaum noch Müll am gepflegten Strand, seit der Wildwuchs von Händlern eingedämmt wurde. Heutzutage muss man sich eine Konzession besorgen, wenn man in Kamala etwas verkaufen will und bekommt einen Platz für den Verkauf zugewiesen.
Der Strand ist für Kinder auch ideal, da er langsam und flach ins Wasser mündet. In der Hauptsaison findet man auflandige Strömung vor. Nur in der Nebensaison ist für kleine Kinder Vorsicht geboten und die Eltern sollten aufpassen, da dann ablandige Strömungen recht viel Kraft entwickeln können und ins Meer ziehen.
Wer keine Hunde mag, sollte Kamala allerdings meiden! Freilaufende Wauzis gehören zum Strandbild dazu … allerdings sind die genauso friedlich und tiefenentspannt wie die Einwohner dieses beschaulichen Plätzchens auf Phuket!